Mein Interesse für die Förderung des Gemeinwohls geht stets über die damit verbundenen Aufgaben, die mein Beruf als Kita Leiterin ohnehin mit sich bringt, hinaus. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass sich Menschen überall dort wohl und zuhause fühlen, wo sie angenommen werden und wo sie sich entsprechend ihrer Interessen und Möglichkeiten einbringen können. Borsdorf, Machern, Brandis sind Zuzugsgebiete, die vom Wachstum der Stadt Leipzig betroffen sind und aus meiner Sicht davon profitieren, denn es zieht junge Familien in den sogenannten Speckgürtel der Großstadt. Zu einer meiner angenehmsten Aufgaben gehörte es schon immer, diese Familien nicht nur bei der Eingewöhnung ihrer Kinder zu unterstützen, sondern ihnen auch die vielen Vorzüge des neu gewählten Lebensumfeldes aufzuzeigen. Borsdorf verbindet für mich die Annehmlichkeiten des ländlichen Raums mit den Vorzügen der Stadt Leipzig. Dies liegt auch an der positiven Entwicklung unserer Gemeinde. So haben Gemeinderat und Verwaltung beispielsweise adäquat auf den stetig steigenden Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen reagiert. Bei uns mussten sich die Eltern nicht in langen Schlangen wartend um einen Krippenplatz bewerben.

Diese Zusammenhänge zwischen Kommunalpolitik und der Lebensqualität der Menschen mitzugestalten war für mich Antrieb, mich im Jahr 2014 erstmals einer Wahl im Landkreis Leipzig zu stellen. 2014 nominierte mich die CDU als Kandidatin für den Kreistag.  Ich schaffte den Sprung ins Kreisparlament und konnte nun erste eigene Erfahrungen als Mitgestalterin unseres Landkreises sammeln. Durch meinen beruflichen Hintergrund und meine vielfältigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Familien- und Jugendhilfe wurde ich innerhalb des Kreistages in den Jugendhilfeausschuss und in den Unterausschuss der Jugendhilfe gewählt. Dort wurden u. a. Bedarfsplanungen für Kindertagesstätten „abgesegnet“, Projekte der stationären, teilstationären und mobilen Jugendhilfe angeschoben, Anträge über die Anerkennung freier Trägerschaften entschieden, Fachstandards in der Kinder- und Jugendarbeit festgeschrieben und es mussten die höchsten Ausgabensteigerungen beschlossen werden.  Die großen Kreistagssitzungen haben 26 Mal stattgefunden und es gab 767 Beschlussvorlagen abzustimmen (Quelle: „Rückblick auf die Wahlperiode 2014 bis 2019 des Kreistages Leipzig“, S. 12). Ich kann von mir behaupten, dass ich die Sitzungen nur verpasst habe, wenn mich ein zwingender Grund an der Teilnahme gehindert hat. 🙂 

Es bedurfte einiger Zeit mich in die Strukturen einzuarbeiten. Und ich musste mich auch von einigen idealistischen Vorstellungen verabschieden. Ich musste schnell erkennen, dass die meisten politischen Zwänge an der Finanzierung festzumachen sind, dass so manche notwendige Maßnahme dazu verdonnert war, Wunsch zu bleiben, weil eben andere Vorhaben vorgezogen werden mussten.  Mein Respekt und mein Verständnis gegenüber Menschen, die knappe Mittel verteilen müssen, ist in dieser Zeit deutlich gestiegen. Dennoch und trotzdem lohnt es sich immer wieder, für und um die Sache zu streiten. An dieser Stelle möchte ich mich unbedingt bei meinen Kreistagskolleginnen- und kollegen, besonders natürlich bei meinen Fraktionsmitstreitern, bedanken! Ihr habt mir auf jede meiner Fragen Antworten gegeben und meinen Horizont durch Euren unerschöpflichen Erfahrungsschatz erweitert.

Darum freue ich mich, dass ich 2019 auch für diese Legislatur das Mandat der Wählerinnen und Wähler meines Wahlkreises (9) erhalten habe. Ich bin gespannt auf das weitere Miteinander, freue mich auf unseren Meinungsaustausch und darauf, weiter lernen zu dürfen, um letztendlich für die Menschen vor Ort tragfähige Entscheidungen treffen zu können.